Graz - Zur Podiumsdiskussion "Non-Profit-Organisationen im
Veränderungsdruck" lud die Österreichische Vereinigung für
Supervision (ÖVS) am Dienstag, dem 10. November 2009, steirische
VertreterInnen großer und mittlerer NPOs ins Grazer Hotel Erzherzog
Johann ein. "Was sind die Auslöser organisatorischen Wandels am
Non-Profit-Sektor und wie können die gestiegenen Anforderungen
optimal bewältigt werden?" lautete die Kernfrage des Abends. Fazit
der steirischen Non-Profit-Profis und des rund fünfzigköpfigen
Publikums: In Zeiten rasanter Umbrüche ist die externe Unterstützung
durch SupervisorInnen und Coaches überlebensnotwendig. Mehr Infos:
www.oevs.or.at sowie www.supervision-stmk.at
NPOs: Schneller, schlanker - besser?
Der Effizienz-, Innovations- und Veränderungsdruck steigt aktuell
am Markt der sozialen Dienstleistungen erheblich an. "Schneller,
schlanker, besser" - diese Anforderung wird heute auch an
Non-Profit-Organisationen gestellt, so die übereinstimmende Erfahrung
der DiskussionsteilnehmerInnen und versierten Non-Profit-ExpertInnen
Mag.a Brigitte Brand, Geschäftsführerin ISOP (Innovative
Sozialprojekte) GmbH, Dr.in Ingrid Franthal, Geschäftsführerin
Frauenservice Graz, Stefan Kraker, Betriebsratsvorsitzender Caritas
Graz-Seckau, Mag.a Eva Skergeth-Lopic, Geschäftsführerin des sozialen
Dienstleisters Chance B sowie DBP Othmar Stepanek, Leiter
Einrichtungsverbund Lebenshilfe Graz und Umgebung - Voitsberg (GUV).
"Alles geht immer schneller und muss immer flexibler werden", so
Brand.
Ursachen und Folgen der Ökonomisierung
Die Ursachen für den gestiegenen Druck sieht Brand vor allem in
pauschalen Kürzungen der Förderungen bei stetig steigendem
Betreuungsaufwand.
Viele soziale Dienstleister seien in den letzten Jahren auf Grund
der gestiegenen Nachfrage rasch gewachsen, so Skergeth-Lopic. Dies
erfordere Veränderungen auf allen Ebenen. Normative gesetzliche
Bestimmungen würden hier in Widerspruch zu in der Praxis notwendigen
selbstorganisierten Entwürfen geraten.
Auf die Problematik der mangelnden Arbeitsplatzsicherheit vor
allem für ältere MitarbeiterInnen wies Franthal hin. Auch wenn diese
"teurer" seien, müssten sie im Sinne der Beratungsqualität erhalten
werden. Höchst problematisch sah Franthal auch den gestiegenen Druck
auf die Führungsebenen: Diese stünden angesichts immer komplexerer
Aufgabenstellungen oft am Rande der Überforderung.
SupervisorInnen und Coaches unterstützen in turbulenten Zeiten durch
den professionellen "Blick von außen".
Einigkeit herrschte bezüglich der hohen Bedeutung professioneller
Supervisions- und Coachingangebote beim Umgang mit Ängsten und
Emotionen anlässlich von Veränderungsprozessen. Den externen
BeraterInnen komme eine wesentliche Funktion für die Realisierung
einer offenen Kommunikations- und Informationspolitik zu, so Mag.
Franz X. Wendler, Bundeslandsprecher der ÖVS in der Steiermark.
"Für viele KollegInnen sehr belastend ist die Zeit vom Auftauchen
des ersten Gerüchts bis zum Wissen, was sich tatsächlich verändern
wird. Darüber reden ist wichtig, und die Einbeziehung von
Prozessbegleitung von außen, durch Supervision und Coaching, ist sehr
sinnvoll", so Kraker. "Supervision und Coaching haben bei
Veränderungsprozessen einen großen Stellenwert, trotz finanzieller
Kürzungen", betonte auch Brand. In den meisten
Non-Profit-Organisationen würden externe ReflexionshelferInnen
bereits zum Standard gehören, in turbulenten Zeiten seien sie aber
"überlebensnotwendig", brachte es Franthal auf den Punkt.
ÖVS sorgt für Qualität bei Supervision und Coaching
Der Österreichischen Vereinigung für Supervision, ÖVS, gehören
1.200 eingetragene SupervisorInnen in ganz Österreich an, die über
hohe Beratungs-Kompetenz, fachliches Know-how und langjährige
Praxiserfahrung in Sachen Supervision und Coaching verfügen. Sie alle
haben sich zur Einhaltung strenger ethischer Richtlinien
verpflichtet, um höchste Beratungsqualität sicherzustellen. Die ÖVS
wurde 1994 gegründet und umfasst 9 Bundeslandgruppen und 15
Ausbildungseinrichtungen in ganz Österreich.
Supervision und Coaching zielen auf Reflexion, Problembewältigung
und das Erarbeiten von Lösungsstrategien im betrieblichen Umfeld ab.
Eng damit verbunden ist eine erhöhte Kommunikationskompetenz,
Zufriedenheit, Motivation und Leistungssteigerung.
Quelle: APA-OTS/ Österreichische Vereinigung für Supervision